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Welche Optimierungsmöglichkeiten gibt es für ältere Wärmepumpensysteme? Können einzelne Teile der Wärmepumpe ausgetauscht werden?

Welche Optimierungsmöglichkeiten gibt es für ältere Wärmepumpensysteme? Können einzelne Teile der Wärmepumpe ausgetauscht werden?

Diese Frage ist eher zu verneinen. Natürlich kommt es darauf an, wie alt die Wärmepumpe (Kältemaschine?) ist. Welches Kältemittel wurde verwendet? Ist dieses Kältemittel noch verfügbar bzw. gesetzlich erlaubt? Die Kältekreisperipherie zu tauschen (Wärmetauscher, Sammler, Einspritzung, intakter Kompressor, etc), bringt nichts. Es macht auch keinen Sinn, einen „Porsche mit Golf-Reifen“ zu fahren.
Generell machte die Wärmepumpentechnologie in den letzten Jahren einen großen Sprung. Hierbei Altes mit Neuem zu vermischen, ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll und der Investition nicht gerecht.

Wir sehen hier keine „sinnvolle“ Möglichkeit, durch den Austausch einzelner Teile eine Wärmepumpe zu optimieren. Die Chance zur Optimierung einer bestehenden WP-Anlage liegt im System Wärmepumpe/Haus:
Durch die Reduktion der Vorlauftemperatur kann bei bestehenden Anlagen die Effizienz gesteigert werden. Dies ist beispielsweise möglich durch die Vergrößerung der Heizflächen, wie dem Austausch von Heizkörpern, durch die Reduktion der Heizlast (und damit Reduktion der Vorlauftemperatur) und durch Gebäudedämmung (Fenster, Dach, Fassade,…).
Außerdem kann die Wärmequellentemperatur erhöht werden. Dies geschieht beispielsweise durch eine Warmwasser-Solaranlage. Bei Erdwärme inkl. Unterstützung/Regeneration der Erdsonde bzw. des Erdkollektors oder zur Erhöhung der Luft-/Sauggastemperatur bei Luftwärmepumpen. Zudem kann die Entzugsleistung reduziert werden, was ebenfalls die Quellentemperatur steigert, etwa durch Gebäudedämmung (Fenster, Dach, Fassade,…)
Weitere Maßnahmen können sein: eine Verlängerung der Wärmepumpen-Laufzeit durch einen größeren Pufferspeicher, der Einsatz von Hocheffizienz-Umwälzpumpen, Bedarfsgesteuerte Steuerung der Zirkulationspumpe (falls vorhanden), oder die Senkung des Bivalenzpunktes bei Wärmepumpen mit Heizstab durch Gebäudedämmung.

Bei einer vorhandenen Wärmepumpe lassen sich einige Optimierungen durchführen. Allerdings betreffen diese die hydraulische Einbindung und die Steuerung. Am Gerät selber darf nichts ausgewechselt werden, da ansonsten der Garantieanspruch erlischt und die Anlage ihre Bauartzulassung verliert. Aber wenn z.B. die Heizungsumwälzpumpe außerhalb der Wärmepumpe installiert ist, kann diese gegen eine Hocheffizienzpumpe ausgetauscht werden.
Der hydraulische Abgleich muss unbedingt durchgeführt werden, um die Heizflächen in den einzelnen Räumen richtig anzuströmen und für eine gleichmäßige und ausreichende Erwärmung der Räume zu sorgen. Weitere Optimierungen: Die Steuerung kann bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Erwärmung des Trinkwassers so geschaltet werden, dass die Erwärmung des Brauchwassers in den Mittagstunden erfolgt, wenn die Außenluft am wärmsten ist. Die Heizkurve und der Fußpunkt der Heizkurve muss im laufenden Betrieb angepasst werden, um eine möglichst geringe Vorlauftemperatur zu erreichen. Eine Nachtabsenkung macht bei älteren Gebäuden mit massiven Wänden meistens keinen Sinn.